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Horst Ernst Krüger:


Die Geschichte einer ganz normalen
Familie aus Altthorn in Westpreussen


kommentiert und um Quellen ergänzt von Volker Joachim Krüger


Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

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Es geht hart auf hart

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang in der Originalausgabe, die dem Herausgeber vorliegt.

Hinter dem eröffnen sich genealogische Zusammenhänge in Bezug auf die betreffende Person.

Falls Sie sich den Originaltext, um den es an der so bezeichneten Stelle geht, ansehen wollen, so werden Sie hier fündig.

Mit diesem Zeichen weist der Herausgeber dieses Dokuments auf Bemerkenswertes hin und

mit diesem Zeichen macht er auf Fragen aufmerksam, die sich ihm zu dem jeweiligen Text gestellt haben.

Hier erwartet Sie ein Schwarz-Weiss-Foto und hier eine solches in Farbe.

Und falls Sie mehr über die soKurzbiographie gekennzeichnete Person erfahren wollen, finden Sie hier eine Kuzbiographie.

So oft wie möglich fuhr ich zum Wochenende nach Großputz. Meine Schwester war dort in ihrem Element. Sie spielte die Rolle der ostdeutschen Landfrau perfekt. Das Leben war in Großputz friedensmäßig mit Jagden, Abendgesellschaften und Familienfeiern. Nur die Tatsache, daß etwa dreißig englische Kriegsgefangene mit einem deutschen Soldaten als Wachmann im Gutshaus lebten, deutete darauf hin, daß wir uns mitten im Krieg befanden. Die Engländer waren in Dünkirchen in Gefangenschaft geraten. Ich erkundigte mich bei meiner Schwester nach ihren Lebensbedingungen. Sie erzählte mir, daß es prächtige Menschen seien, mit denen es bisher noch keine Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit gegeben habe. Sie lieferten die Eßmarken ab, mit denen Ursula die Nahrungsmittel einkaufe. Das Frischgemüse stelle sie aus ihrem Garten zur Verfügung. Die Gefangenen hätten einen Koch, der in einer eigens dafür eingerichteten Küche das Essen zubereite. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln sei ausreichend. Im übrigen bekämen die Gefangenen viele Pakete aus ihrer Heimat. Loscha unterhalte gute Kontakte zu ihnen. Ursula sei oft mit Joachim auf das Feld gefahren. Wenn sie dann zurückkamen, wäre von Loscha der Teewagen gedeckt und Bohnenkaffee gebrüht gewesen. Meine Schwester hatte der Loscha einmal gesagt, daß das nicht ginge und sie das lassen solle. Sie habe es trotzdem so weitergemacht.

Eines Tages sei der Dackel Raudi verschwunden gewesen. Der ganze Gutshof sei nach dem Tier abgesucht worden. Auf einmal sei man auf die Idee gekommen, ob er vielleicht bei den Engländern sei. Joachim habe den Koch gefragt, ob er den Raudi gesehen habe. Er habe sich breitbeinig vor seinen gerage kochenden Suppenkessel gestellt, die Schultern hochgezo[188]gen und grinsend gesagt: "Vielleicht ist Raudi in Suppe." In ihrer Freizeit, die durch Richtlinien geregelt gewesen sei, hätten die Engländer vor allen Dingen den See genossen, gebadet, Kahn gefahren und am Ufer Fußball gespielt.


 
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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 30.07.2004