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Auszüge aus der Biographiearbeit von

Renate Tetzlaff, geb. Hagen





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P.S.:

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.

Thorn ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden.

In der Chronik der Kirche zu Gurske liest man. dass diese Kirche im Jahre 1614 erbaut wurde. Es war der 25. März am Mariä Verkündigungstag. Die erste Predigt hielt Johann Korbach in deutscher, danach die Amts-Predigt D.Johannes Turnovius in polnischer Sprache. Die Gründung der ersten Kirche in der Thorner Niederung in Alt-Thorn durch den Deutschen Orden geht auf das Jahr 1236 zurück, wo zuerst eine neue Burg errichtet wurde, später die Kirche.

Heute empfängt den Besucher in Gurske vor der Kirche ein wunderschönes Eingangsportal zum Friedhof. Beim Eintritt in die Kirche geht unser Blick sogleich zur Decke, die eine Malerei schmückt mit Angaben auf Spruchbändern in deutscher Sprache. Ein ovales Bild, wie ein Medaillon, springt ins Auge. Besonders wegen dieser bedeutenden Deckenmalerei ist nun auch Gurske mit zum Thorner Weltkulturerbe dazugekommen.

Auf Grund des geschichtlichen Ereignisses, dass in der Zeit der Freien Gewerkschaft "Solidarnosc" der Thorner Pfarrer Jerzy Popieluszko im Oktober 1984 auf dem Weg von Warschau nach Thorn auf der Straße Thorn - Bromberg bei Gurske von Sicherheitsbeamten ermordet wurde, soll Gurske Wallfahrtsort werden. Das damals errichtete Kreuz an dieser Stelle hat man vor einiger Zeit etwas versetzt und ihm, dem Kreuz, einen größeren Raum gegeben, so dass dort auch frische Blumen ihren Platz haben. Der polnische Ministerpräsident gestand dem Papst Johannes Paul II zu, dass er am Grab Popieluszkos, der inzwischen in der Öffentlichkeit als Märtyrer galt, beten und mit Walesa zusammentreffen durfte. Der polnische Papst gab der unterdrückten polnischen Bevölkerung geistlichen Trost, Kraft und mehr Selbstbewusstsein.

(siehe Informationen zur politischen Bildung 142/143, Bundesinnenministe-rium Bonn)

Der Bau eines Hotels in Bezug auf den Wallfahrtsort ist im Gespräch, allerdings fehlen hierzu die Mittel.

Der neue Gedenkstein für die Kriegsopfer an der Kirche ist durch Spenden der Vertriebenen aus Gurske und Umgebung errichtet worden. Herr Erwin Heise (früher Gurske), Dreihausen 4, 59519 Möhnesee-Delecke, Tel. 02924/7017 war der Initiator. Er fährt in regelmäßigen Abständen nach Gurske und Thorn, kennt auch Linda und ihre Eltern.

Er berichtete mir dass die Kirche von Gurske vor dem Kriege 2 Glocken besaß, eine und eine C-Glocke. Die C-Glocke hatten einstmals Heises Vorfahren gestiftet. Sie wurde von den Russen demoliert und so kaputt geschlagen, dass eine Reparatur in Polen nicht möglich ist. Eine Reparatur in Deutschland wäre zu kostspielig. Heute befindet sie sich in Privatbesitz. Verhandlungen des Besitzers mit einem Museum schlugen wegen Preisdifferenz fehl. Außerdem ist die schöne Orgel auch zerstört worden. Eine Reparatur beim Orgelbauer in Dirschau würde 3.500 € kosten. Heute spielt der Organist im Gottesdienst auf einer kleinen elektrischen Orgel.

Der 1906 in Thorn gegründete Michelsorden hat die Kirche in Gurske übernommen. Die Unterhaltung der Kirchen in Polen von katholischer Seite ist wegen Geldknappheit schwierig geworden. So erhält sich die Kirche von den Spenden des Ordens. Es predigen in Gurske sogenannte "Brüder" und ein Lehrling.


 
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Ein Tag in Gurske - Ort meiner Schicksalswurzeln  

© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 31.07.2004