HEIM@THORN Editorial - Inhalt Die Thorner Stadtniederung - Inhalt Das Buch - Inhalt
Quellen - Inhalt Anhang - Inhalt Die Links
Das Schicksal der Familie Willi Knodel  


Auszüge aus der Biographiearbeit von

Renate Tetzlaff, geb. Hagen





Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Das Schicksal der Familie Willi Knodel

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.

Am 20.Januar 1945 hatten sich ebenfalls Mutters Halbbruder Onkel Willi Knodel mit Tante Hilde und den 3 Kindern auf die Flucht begeben Da der Schnee hoch lag, manche Strecken auch über das Eis führten, befürchtete man, dass die Wagen zu schwer beladen waren. Man lud um, die Kinder wurden auf einen anderen Wagen gesetzt. Dazu durfte nicht angehalten oder ausgeschert werden. Die Spur nebenbei war freizuhalten für die Truppe. Auf diese Art kamen die beiden Mädchen Erdmute und Margit abhanden. Tante Hilde bangte um ihre Kinder. Zudem erwartete sie ihr 4. Kind! Wie sie durch ihre steten Bemühungen erfuhr, wurden elternlose Kinder durch das Deutsche Rote Kreuz nach Dänemark interniert. Die Endstation der Flucht für Familie Knodel war Rotenburg/Wümme.

Am 06.09.1945 wurde Ernst-Joachim Knodel geboren. (Ernst-Joachim und Siegfried sahen wir zu Lothars 70. Geburtstag wieder. Soeben (September 2002) erfahre ich von Ilse Marohn, dass Ernst-Joachim schwer erkrankt ist und er gerade versucht, in seiner Kanzlei als Rechtsanwalt in Barmstedt die Geschäfte weiterzuführen). Tante Hilde musste nach seiner Geburt ins Krankenhaus mit der Diagnose "Krebs". Sie suchte weiter unermüdlich nach ihren beiden Mädchen.

1946 schreibt sie eine Postkarte an ihre beiden Schwestern (meine Tanten Grete und Frieda): "Ich kann Euch die freudige Mitteilung machen, dass die Kinder in Dänemark leben und ich sie bald sehen werde. Jetzt kann ich in Frieden gehen." Mit der Nachricht in der Hand, starb Tante Hilde. Ilse Marohn hat diese Postkarte in Onkel Helmuts Nachlass gefunden und an Siegfried gegeben.

Onkel Willi stand mit 4 Kindern allein da. Tante Hildes Schwester Elli, noch unverheiratet, sprang unermüdlich ein und sorgte für alle wie eine gute Mutter!

Erdmute heiratete, ging nach Spanien und hatte dort mit Ihrem Mann 3 Kinder. Allzu früh schon musste sie an Krebs sterben. Margit konnte ihre schweren Kindheitserlebnisse nicht verarbeiten, was sich erst in späteren Jahren zeigte. Leider musste sie schon einige Male in psychatrische Behandlung, lebt heute noch in Spanien. Ihre Schwester hatte ihr früher immer ein Halt sein können!

Aus Allenstein in Ostpreußen musste Ilse Marohn (ihr Mann Kurt Marohn war ein Neffe des Willi Knodel) mit ihren Angehörigen über das Frische Haff über das Eis mit Pferd und Wagen flüchten. Von diesem Gebiet aus ging der große Treck über das Frische Haff.


 
zurück: Der Hof Hagen
zurück: Auszüge aus der Biografiearbeit von Renate Tetzlaff, geb. Hagen
zurück: Renate Tetzlaff: Die Flucht
weiter: Renate Tetzlaff: Ein Tag in Gurske - Ort meiner Schicksalswurzeln
   

HEIM@THORN Editorial - Inhalt Die Thorner Stadtniederung - Inhalt Das Buch - Inhalt
Quellen - Inhalt Anhang - Inhalt Die Links
Das Schicksal der Familie Willi Knodel  

© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 31.07.2004