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Das Deutsche Heim in Thorn  


Auszüge aus der Biographiearbeit von

Renate Tetzlaff, geb. Hagen





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Das "Deutsche Heim" in Thorn

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.

Sehr gern ging Mutti ins Theater nach Thorn (später auch ins Kino). Sie schwärmte mir oft davon vor.

Hier ein Ausschnitt aus der Theatergeschichte Thorns:

Aufführung "Im weißen Röß'l" aus Anlaß des 10-jährigen Bestehens der Bühne. Die Jubiläums-Feier fand am 8. Dezember 1932 im "Deutschen Heim" statt. Nach der Festouvertüre der verstärkten Orchesterabteilung wurde nachstehender, von Fellner verfaßter Vorspruch vorgetragen:

    Zehn Jahre steht in redlichem Bemühen
    die Deutsche Bühne Thorn auf treuer Wacht,
    läßt, was verloren, wieder voll erblühen
    des deutschen Geistes kühne Eigenmacht,
    bringt uns zurück der Mutter heil'ge Worte,
    im Beten und im Denken so vertraut;
    vom ersten Lallen bis zum Liebesworte,
    den unvergessnen deutschen Mutterlaut.
    Ins goldne Märchenreich führt sie die Jugend
    und in die wundersel'ge Weihenacht,
    den Sinn für reine Sitte, wahre Tugend,
    für alles Große, Edle, sie entfacht.
    An Euch, Ihr Frau'n und Männer, sie sich wendet
    in Wort und Bild: "Ein strahlend Morgenrot"!
    Sie ist der Born, der jedem herzlich spendet
    den linden Trost in dieser grauen Not.
    Und diese Stadt, die siebenhundert Jahre
    stolz überstand der Zeiten argen Streit,
    sie mahnet ernst, daß Euch sich offenbare
    der hohe Geist der Wahren Einigkeit.
    Du Schutzgeist alles Schönen, steig hernieder,
    beschirme diese treue Spielerschar,
    und gib ihr Kraft, daß selbstlos immer wieder
    sie kündet deutsche Art so wunderbar.
    Laßt immerfort erstehen neue Mannen
    in Stadt und Land, zu fördern hilfsbereit,
    was ideale Menschen hier begannen.
    Die "Deutsche Bühne" blühe allezeit!

Dann hob sich der Vorhang zu einer gut gelungenen Neueinstudierung des "Weißen Röß'l". Nur wenige der an der Eröffnungsvorstellung vom 9. Dezember 1922 Mitwirkenden standen nach 10 Jahren noch auf dem Programm. Nach der Aufführung blieben die Anwesenden zu einer Feier lange beisammen, Festansprachen und Glückwunschreden wechselten mit gemeinsamen Gesängen in aufgelockerter Stimmung ab.


 
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Das Deutsche Theater in Thorn  

© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 31.07.2004