Thorner Ehrentempel

schickten Legaten, berathschlagt wurde: "der Legat" sagte er, "ist ein Bischof in Silves (liegt in Portugal) da die Rosineken und Feigen gefallen, da sind noch Leute, die alle Wochen drei Sonntage haben, als Christen, Juden, Heiden, warumb bekehrt er diese nicht? Er bedürfte es nicht, denn hie sind gute Christenleute." (S. des Geh.Archiv=Direktors und Professors Dr. Johannes Voigt Geschichte der Eidechsen=Gesellschaft im 5ten Bande der Beiträge zur Kunde Preußens, ist auch besonders abgedruckt.) Und dieses großen, in der Geschichte des Landes und der hiesigen Stadt, Epoche machenden Mannes Grabstätte weiß man nicht mehr anzugeben, man kann also nicht seine Asche in einer goldenen Urne öffentlich zur Dankbarkeit ausstellen. Ja nicht einmal sein Bildniß ist vorhanden, da man doch von mehreren andern, leider ganz unbedeutenden Personen solche aufbewahrt und öffentlich ausgehangen hat. Fürwahr eine höchst unverzeihliche ja sträfliche Gleichgültigkeit. Er besaß mehrere Güter, unter andern Schönborn im Culmer Lande und Breitenfeld in Westphalen. Mit seiner Gattin, Anna, einer Westphälingerin, hatte er drei uns bekannt gewordene Kinder; zwei Söhne, Johann und Gotschalk und eine Tochter. Der.erstgedachte Sohn Johann kam in der Folge in den Rath, das Schicksal des letztern ist uns nicht bekannt; indessen geht aus Urkunden hervor, daß beide im Pfandbesitze mehrerer Güter waren. Die Tochter heirathete einen gewissen von Bornbach aus Warschau, der sich aber hier häuslich niederließ. Von seinen zwei Brüdern saß der eine, Konrad, mit ihm zu gleicher Zeit im Rathe, der andere Johann war Bürgermeister in Riga und vielleicht kinderlos, weil er seines Bruders Sohn, dem vorgedachten Johann bei sich erzog.

Auch er saß im geheimen Ausschusse des Bundes und blieb im 13jährigen Kriege vor Schwetz, dessen Belagerungsheer er befehligte. Das Kühr-