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1945: Flucht  


Charlotte Fehlauer


Auszüge aus einem Brief vom 02.02.2000 an Volker J. Krüger



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Über Flucht und Verlust von 4 Brüdern

 

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Als wir am 18.1.1945, meinem 12. Geburtstag am Kaffeetisch saßen, kam der Befehl, uns fluchtbereit zu machen. Vater hatte schon im Verborgenen einen Leiterwagen mit einem Strohdach vorbereitet. Am 21.1. abends brachen wir bei klirrender Kälte und Schnee auf. Aber die Pferde schafften den schweren Wagen nicht u. die Straße war total verstopft von Flüchtlingstrecks. So kehrte er noch einmal um und entlud etliches zur Entlastung der Pferde. Noch einmal schliefen wir in unseren Betten und brachen am nächsten Morgen von neuem auf. Nach 9 Wochen fanden wir in der Nähe von Bremen eine Bleibe. Wir, das waren: Vater, Mutter, meine beiden großen Schwestern u. die drei Pferde. Ich habe sehr unter der Heimatlosigkeit gelitten! Obwohl ich durch die Schule schon einiges vom Nazi-Geist eingeatmet hatte u. von Gott u. Glauben nicht viel wissen wollte, fing ich doch an, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Zu der Heimatlosigkeit kam ja noch der Verlust meiner großen Brüder, die ich so sehr liebte! Von drei hatten wir noch zu Hause die Nachricht erhalten, daß sie für Groß-Deutschland gefallen waren. Nun fehlten noch zwei !! Dann kam das 1. Lebenszeichen vom Bruder Hans aus dem Kaukasus, wo er in einem Steinbruch als Gefangener arbeitete. Nach fast 5 Jahren konnte er als 20-jähriger gesund heim! Vom ältesten Bruder kam nie mehr ein Lebenszeichen!







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Ein Jugendbild von Mutti: das Mädchen in weiß!


Geschwister Fehlauer 1940 unter dem Haus in Scharnau, von links: Joachim, Frida, Charlotte, Oswald, Luise, Gustav (ohne Helmut und Hans)

Familie Fehlauer 1942 in Scharnau
Familie Fehlauer 1942 in Scharnau, von links: Charlotte, Luise, Mutti, Joachim, Frida, Hans (ohne Helmut Gustav und Oswald)

Ende der Flucht 1945 in Thedinghausen
Ende der Flucht 1945, vorletzte Station Thedinghausen; von links: Frida, Mutti, Charlotte, Vati, Luise ( und auf dem Pferd zwei Kinder aus dem Dorf )
 
weiter: Charlotte Fehlauer: Wiedersehen mit der Heimat 1995
   

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© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 13.03.2004