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Wappen der Familie Krüger aus Thorn

Horst Ernst Krüger:


Die Geschichte einer ganz normalen
Familie aus Altthorn in Westpreussen


kommentiert und um Quellen ergänzt von Volker Joachim Krüger


Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Hans Krüger, Bauer und Kirchvater

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang in der Originalausgabe, die dem Herausgeber vorliegt.

Hinter dem eröffnen sich genealogische Zusammenhänge in Bezug auf die betreffende Person.

Falls Sie sich den Originaltext, um den es an der so bezeichneten Stelle geht, ansehen wollen, so werden Sie hier fündig.

Und mit diesem Zeichen macht der Herausgeber dieses Dokuments auf Fragen auf-
merksam, die sich ihm zu dem jeweiligen Text gestellt haben.

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Aus dem Kirchenbuch, dessen Eintragungen kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges begonnen worden waren, konnte mein Vater viele Informationen über Hans Krüger entnehmen. Das war unser ältester Vorfahre in der Thorner Stadtniederung. Er war Bauer und Kirchvater. Wie kommt denn das? Der Patron der Gursker Kirche war doch die zehn Kilometer stromaufwärts liegende Stadt Thorn. Ist denn unser Vorfahre vielleicht von ihrem mächtigen Stadtrat als Kirchenältester eingesetzt worden? Und wie ist er Bauer geworden? Alles ungelöste Fragen.

Mein Vater las in dem Kirchenbuch weiter. Hans Krüger war aus Thorn gekommen. Seine Heimatstadt hatte ihm soviel Land in der Nähe der Kirche, die nur einen Katzensprung vom Weichseldamm entfernt ist, zur Bewirtschaftung übergeben, daß er dort einen Bauernhof gründen konnte. Wie es dazu gekommen war, konnte mein Vater aus dem Kirchenbuch nicht ersehen. Er suchte nach anderen ergiebigeren Quellen. Dabei stieß er auf die Thornische Chronica [] von Jakob Heinrich Zernecke [](1). Dieser Historiker hatte aus dem Wust der Protokolle des Thorner Stadtrats viele Auszüge gemacht, sie nach Jahreszahlen geordnet und in das damalige Schriftdeutsch übersetzt. Mein Vater wäre gern nach Thorn gefahren und hätte die Ratsprotokolle, die dort im Archiv des Rathauses zu [3] Bergen aufgestapelt [] lagen, nach den Umständen durchgeforscht, wie der erste Bauer unserer Familie seinen Hof gründen konnte. Leider fehlte ihm die Zeit dazu, denn auf seinem Hof lief in den dreißiger Jahren auch nicht alles von alleine. Er mußte morgens bei der Arbeitseinteilung dabei sein und packte oft als Betriebsleiter eines fünfundsiebzig Hektar großen Hofes selber mit an. Allzu freundlich und hilfsbereit waren die polnischen Behörden auch nicht, die über das Stadtarchiv zu bestimmen hatten. Er mußte die Protokolle weiter verstauben lassen. Sie waren außerdem in einem schwer lesbaren Deutsch geschrieben. Das Hochdeutsch der Luther-Bibel lernten die Stadtschreiber von Thorn erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und dann auch noch unvollkommen. In der Zeit, die meinen Vater besonders interessierte, waren die deutschen Sätze mit lateinischen Worten oder ganzen Redewendungen durchsetzt. So griff er lieber zu Zernecke. In dessen Chronik fand er Hinweise auf die Landgewinnung [], die es dem Stadtrat ermöglichte, neue Bauernhöfe in Altthorn und Gurske zu gründen.

Nach einer erneuten Überschwemmung der Weichsel im Jahre 1586 [richtig: 1584 ] hatte er [im Jahre 1586] den weitsichtigen Beschluß gefaßt, einen Damm von der Wiesenburger Grenze über Altthorn bis etwa dorthin, wo später die Kirche stehen sollte, bauen zu lassen. Bis zur Einweihungsfeier mußte der Damm fertiggestellt sein, denn die Kirche konnte schließlich nicht in einem Gebiet errichtet werden, das jährlich mindestens einmal von der Weichsel überschwemmt wurde. Die Niederung gehört zum Thorn-Eberswalder-Urstromtal, in dem kaum eine Bodenerhebung zu finden war, die durch das Weichselhochwasser nicht gefährdet gewesen wäre. Der Damm wurde im Auftrag des Stadtrats termingerecht fertiggestellt. So konnte Zernecke anno 1613 [] vermerken: "Im Sommer ist die Kirche, dessen Grund im vorigen Jahre Simon Esken, Raths-Aeltester, als Halter geleget, völlig ausgefertiget.". Anno 1614 []: "Den 25. Mertz am Mariä Verkündigungstage ist die neue Kirche zu Gurske also eingerichtet: Die erste Predigt daselbst that Johann Korbach in Deutscher, darauff die Amtspredigt D. Johannes Turnovius in [4] Polnischer Sprache, nach dessen Vollziehung sich eine ziemliche Anzahl Communicanten eingefunden." Unter ihnen war auch der Kirchvater und Bauer Hans Krüger. Der Schluß liegt nahe, daß unser Vorfahre vom Stadtrat in dieses Amt eingesetzt worden war. Er hatte mehrere Frauen. Sie starben damals noch jung an Jahren, oft an Kindbettfieber. Die Paten seiner Kinder kamen aus Thorn. Die Mutter seines Sohnes Johannes hieß mit Mädchennamen Eletha Vogt. Ihr Vorname ist in der langen Familiengeschichte bis auf eine Ausnahme [] nicht wiederzufinden. Auf sie werde ich später zurückkommen. Unser erster urkundlich nachgewiesener Vorfahre in der Thorner Niederung hatte also dicke familiäre Beziehungen [] zum Rat seiner Heimatstadt. Wenn das nicht so gewesen wäre, dann hätte er ihm nicht ein so großes Stück des ertragreichen Niederungslandes zur Bewirtschaftung überlassen, das durch den Neubau des Weichseldammes gewonnen worden war.

Der Stadtrat tat dieses menschenfreundliche Werk nicht aus ganz uneigennützigen Gründen. Er fühlte sich dem kameralistischen Wirtschaftssystem verpflichtet. Mit seinem landeskulturellen Werk hatte er Land für vierundzwanzig Bauernhöfe neu gewonnen. Es blieb im Eigentum der Stadt. Hans Krüger wurde Erbpächter, nicht freier Bauer auf freier Scholle. Dieses Schlagwort wurde erst im liberalen 19. Jahrhundert erfunden. Bis dahin dauerte es noch gut zweihundert Jahre. Unser Vorfahre mußte dem Stadtsäckel Zinsen bezahlen. Da er guten Niederungsboden bewirtschaftete, waren sie doppelt so hoch wie der Pachtzins, den die Nachbarn für den Sandboden auf dem Hedberg aufzubringen hatten. Hochdeutsch heißt dieser Berg Heideberg, der aber eigentlich kein Berg, sondern nur eine Sanddüne im Urstromtal ist. Die Leute aus den östlichen Ebenen nennen schon die kleinste Bodenerhebung einen Berg. In ihrer plattdeutschen Mundart war es eben der Hedberg. Hans Krüger hatte niemandem den Boden weggenommen. Er mußte ihn erst mit seinen Familienangehörigen und seinem Gesinde kultivieren. Auch sein Wohnhaus und seine Wirtschaftsgebäu[6]de in ihrer Substanz zu erhalten oder umzuverteilen hat, wie es manche Verwaltungen tun. Sie hatte den Nutzen zu mehren. Sie mußte jährlich dem Stadtrat eine Abrechnung vorlegen, so wie geschäftsführende Vorstände von Aktiengesellschaften in jedem Jahr einmal Bilanz ziehen müssen. So etwa muß sich der Leser die Tätigkeit der Kämmerei vorstellen. Unternehmerische Entscheidungen über Investitionen und Zinsen traf sie nicht. Die Richtlinien der Politik wurden vom Stadtrat festgelegt, so auch die Eindeichung der Niederung, die von Wiesenburg, einem Stadtgut am östlichen, bis zum Dorf Scharnau am westlichen Rand der Niederung reichte. Die Planungen des Stadtrates liefen darauf hinaus, dieses Gebiet, das rund dreißig Kilometer lang und sieben oder acht Kilometer breit ist, durch einen Deich vor Überschwemmungen zu schützen, durch ein Grabensystem zu entwässern und danach zu besiedeln []. Die Ausführung dieses Planes übertrug er der Kämmerei. Sie hatte den Wasser- und Wegeplan zu erstellen, die Höfe in einer Größe von dreißig Hektar zu vermessen und den Einsatz der Arbeitskräfte für die Ausführung der landeskulturellen Arbeiten zu organisieren. Die anzusiedelnden Bauern sollten deutsch und evangelisch sein, ebenso wie die Stadträte es waren. Sie hatten besonders bei den Aufbauarbeiten der Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit ihren Familien mitzuarbeiten. Die Kämmerei war einem Kontrollorgan, einem Aufsichtsrat sozusagen, unterstellt, der aus gewählten Vertretern des Stadtrats, des Gerichtes und der Bürgerschaft bestand.

Damit ist aber noch nichts dazu gesagt, wie Hans Krüger zu seinem Hof in Altthorn gekommen war. Es ist urkundlich nicht eindeutig [] zu belegen, ob er der Sohn von Heinrich, Lucas oder Nicolaus Krüger ist, die alle drei Stadträte und zeitweise Mitglieder des Aufsichtsorgans der Kämmerei waren. In der Zeit, als die Entscheidungen über den Dammbau und die Besiedelung der Niederung [] fielen, waren sie in so verantwortlichen Positionen der Stadt Thorn, daß es ihnen ohne weiteres möglich war, ihren nahen Blutsverwandten als Bauern in Altthorn einzusetzen.

[7]Mit Sicherheit war das eine große Auszeichnung für Hans Krüger. Die Thorner einflußreiche Verwandtschaft wußte, wen sie für diese Stellung vorgeschlagen hatte. Als junger Mann, er war siebzehn Jahre alt, hatte er sich bei ritterlichen Spielen ausgezeichnet, die regelmäßig in Thorn vor dem Rathaus stattfanden. Der Familienchronist hat sich bisher streng an die historischen Fakten gehalten. In diesem einen Falle möchte er von dieser Übung abweichen und der Phantasie ein wenig freien Lauf lassen. Die Quelle [] für das Ereignis, von dem berichtet werden soll, ist wieder Zernecke. Die folgende Szene ist frei erfunden. Wir müssen ein wenig zurückgehen: Bis zu dem Tag, als in Thorn sich auf dem altstädtischen Ring eine Volksmenge versammelt hatte. Man erwartete den Stadtrat mit dem Bürgermeister an der Spitze. Wie in jedem Jahr sollte wieder einmal ein ritterlicher Wettkampf zwischen den Söhnen der Patrizierfamilien stattfinden.

Hans Krüger ritt ein junges Pferd, das er noch nicht ganz in seiner Gewalt hatte. Der Stallknecht seines Vaters hatte dem Pferd das festliche Zaumzeug, das mit silbernen Nieten beschlagen war, angelegt. "Junger Herr" sagte er, "Ihr müsset, wenn Ihr Euch dem altstädtischen Ring nähert, die Schenkel schließen und das Pferd am kurzen Zügel reiten. Ihr wisset, dort ist viel Volk versammelt. Der Lärm wird die junge Stute aufregen. Ihr müsset ihr Hilfen geben, wenn die Pfeifer zu spielen anfangen. Ihr wisset doch, die Stute erschreckt sich dann und macht vielleicht einige unverhoffte Galoppsprünge. Sie muß dann beruhigt werden. Ihr müsset zu ihr sprechen, den Hals streicheln. Ihr wisset schon, wir haben das oft genug geübt." Hans reitet im Schritt in Richtung Altstädtischer Ring. Er prüft den Sitz des Federbuschs auf dem Kopf seines Pferdes, setzt sich noch einmal im Sattel zurecht und macht eine Stichbewegung mit seiner Lanze, so als ob er mit ihrer Spitze in einen Ring hineintreffen will. Er nähert sich dem Rathaus, vor dem eine Tribüne mit Front zum Artushof aufgebaut ist. Der Lärm der versammelten Menschen schallt durch die Straßen, bricht sich an den steilen [8] Mauern des Rathauses und an den gegenüberliegenden Giebeln der Bürgerhäuser. Hans ist es bewußt, daß viele Augenpaare auf ihm ruhen werden, wenn er in den Ring einreitet. Unter den Schaulustigen werden auch Anna, Lucas, der Älteste der Bruderschaft St. Georg, und Nicolaus Krüger sein. Sie werde mit ihren Frauen auf der Tribüne sitzen, denkt Hans. Aus der Heiligen Geist Gasse nähert sich sein Freund Heinrich Ritter. Hans war oft mit ihm über die Holzbrücke der Weichsel geritten, um das Ringstechen auf der Sandbank zwischen Basarkempe und nördlichem Flußufer zu üben. Die Regeln des Ritterspiels sind einfach. Im Zielgebiet steht ein Tor, das aus zwei Baumstämmen gebildet wird. Zwischen ihnen ist ein Seil gespannt, an dem ein kleiner Hing hängt. Der im gestreckten Galopp heranpreschende Reiter muß mit einer Lanze den Ring treffen. Wer in drei Umläufen den Ring am häufigsten trifft, ist der Sieger.

Dieses Spiel hatten die beiden Freunde hunderte Male auf jenem für ihre Pferde idealen Sandgelände geübt. Die beiden Torpfosten standen mit Tannengrün umwunden vor dem Rathaus. An dem straff gespannten Seil hing ein silberner kunstvoll geschmiedeter Ring. Das Ritterspiel begann. Die Wettkämpfer ritten hintereinander auf den Altstädtischen Ring und machten Front zur Tribüne, hoben ihre Lanzen und grüßten auf diese Weise den Bürgermeister und die weiteren elf Mitglieder des Stadtrates. Die schlesischen Pfeifer intonierten einen Tusch. Nach dieser Begrüßungszeremonie ritten die Söhne der Patrizierfamilien zurück zur Heiligen Geist Gasse, um ihre unruhigen Pferde, so gut es eben ging am Startplatz zu versammeln. Dann ritt der erste in kurzem Galopp an, dann der zweite, der dritte und so fort. Das Stechen wurde von jedem Reiter dreimal wiederholt. Sieger wurde Heinrich Ritter. Hans Krüger hatte den Silberring nur zweimal getroffen und war dadurch nur auf den zweiten Platz gekommen. Die sechs Reiter stellten sich mit ihren Pferden wieder in einer Reihe vor der Tribüne auf. Der Bürgermeister trat vor, zwei Schritte hinter ihm zwei Bürgertöchter. Der Bürgermei[9]ster trat an Heinrich Ritter heran, gratulierte und ließ ihm von Fräulein Anna Paulmann einen silbernen Ring überreichen, jenen, den er zuvor mit seiner Lanze getroffen hatte. Dann ging der Bürgermeister zum nächsten Pferd, auf dem Hans Krüger sich vorneigte und in die ausgestreckte Hand des Bürgermeisters einschlug. Fräulein Trost trat an ihn heran und übergab ihm einen aus Eichenlaub gewundenen Kranz.

Die Geschichte soll verdeutlichen, daß Hans Krüger, dem später ein großer Bauernhof in der Thorner Stadtniederung in der Nähe der Gursker Kirche übergeben wurde, in seiner Jugend den Umgang mit Pferden und Waffen geübt hatte. Pferde wurden ihm wichtige Helfer auf seinem Hof. Das Waffenhandwerk geübt zu haben, konnte bei den sich schnell zuspitzenden Konfessionswirren für das Überleben der Familie nützlich sein. Die anschließende Siegesfeier fand in dem großen Saal des Artushofes statt. An der Stirnseite der Bank St. Georg unter dem Bild des Schutzheiligen der Bruderschaft nahm Lucas Krüger, zu seiner Rechten Heinrich Ritter und zu seiner Linken Hans Krüger Platz. Für ihn und seine Zukunft fühlte Lucas sich nach dem Tode seines Bruders verantwortlich. Der Schankwirt des Artushofes fragte, nachdem die Gesellschaft mit ihren Damen und den beiden Ehrenjungfrauen sich an die Tafel gesetzt hatte, was man trinken möchte: Bier oder Wein. Die Verwandten von Hans entschieden sich für Wein. Er selber verlangte Bier. Eine muntere Unterhaltung begann. Man tauschte Beobachtungen vom Turnier aus und lobte die Geschicklichkeit der Sieger. Lucas erzählte eine Geschichte von dem sagenhaft guten Thorner Wein. Er wuchs auf den Weinbergen vor der Porta St. Catharina. Die Or-densritter hatten die Reben vom Rhein mitgebracht und dort angepflanzt. Als der Komtur von Thorn einmal von seinen Ordensoberen besucht worden sei, habe er ihnen original Thorner Wein einschenken lassen. Die Oberen priesen die Tapferkeit des Komturs in vielen Fehden. Noch höher zu loben sei aber, meinten sie, der wahre Heldenmut des Ordensbruders, weil er den Thorner Wein trinke.

Im heiteren Ton wurde die Unterhaltung fortgesetzt, bis Lu[10]cas sich an Hans Krüger wandte, um ihm eine wichtige Mitteilung zu machen. Der König, so berichtete er ihm, habe unserer Heimatstadt 1515 auf dem Sejm von Krakau das Landgut Altthorn zu ewigen Zeiten geschenkt. Die entsprechende Urkunde in lateinischer Sprache werde im Ratsarchiv wohl gehütet. Der Stadtrat habe beschlossen, in drei Jahren mit dem Bau eines Dammes von der Wiesenburger Grenze bis zur Gursker Kirche zu beginnen. Lucas Krüger kam ohne große Umschweife direkt zur Sache. Das beeindruckte Hans sehr. Er zeichnete ein Zukunftsbild der Niederung mit viel fruchtbarem Land, das durch den Damm vor der Überschwemmung geschützt werden solle. Unter dem Schutz des Deiches könnten mehr als ein Dutzend Bauernhöfe entstehen. Für ihren Aufbau werde die Kämmerei Handwerker und Material zur Verfügung stellen.

Hans möge sich das gut überlegen. Man habe im Stadtrat beschlossen, deutsche Bauern in der Niederung anzusiedeln. Es sei durchaus möglich, daß Hans, wenn er das entsprechende Alter erreicht habe, einen dieser Höfe erhalten könne. Im übrigen solle in Gurske eine Kirche, deren Patronat die Stadt Thorn innehabe, neu gebaut werden. Für die evangelische Kirchengemeinde brauche man zu gegebener Zeit einen vertrauenswürdigen Vorstand, der von den alten Thorner Geschlechtern und nicht von den deutschen Bauernfamilien zu stellen sei, die neu angesiedelt werden sollen. Die Fröhlichkeit schlug noch hohe Wellen an diesem Abend. Unsere Familie hatte im Artushof die festlich gedeckte Tafel, die Tischreden, das gute Essen und Trinken, die heiteren und besinnlichen Gespräche schätzen gelernt. Hans Krüger übernahm den Stil der Artushoffeiern in unsere bäuerliche Linie und pflegte ihn, bis er ein fester Bestandteil der Familientradition geworden war.


 
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letzte Aktualisierung: 03.12.2004