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Inhalt: C. Steinbrecht: Thorn im Mittelalter  


C.Steinbrecht, Thorn im Mittelalter C. Steinbrecht

Thorn im Mittelalter

Ein Beitrag
zur
Baukunst des Deutschen Ritterordens

Berlin Verlag von Julius Springer 1885.
 
Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Lage der Stadt und Aufzählung ihrer Baudenkmäler.

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.

[6]
 

Fig. 5.
Umgebung der Stadt Thorn.

Das Plateau des Culmerlandes wird südlich und westlich von der Weichsel umflossen. In alten Zeiten ildete das Flussthal ein breites unwegsames Sumpf- land. Nur an einer Stelle treten die Uferhöhen von beiden Seiten nahe an den Fluss heran, eine Insel erleichterte hier ausserdem den Uebergang. Hier gründeten die Ordensritter Schloss und Stadt Thorn.

Die Anlage bezweckte Sicherung des Weichselühergangs und die Gewinnung einer Operationsbasis für die Eroberung des Culmerlandes. Der Punkt ist mit strategischem Scharfblick gewählt. Auch heut wieder hat man Thorn für die östliche Reichsgrenze zum Waffenplatz ersten Ranges ersehen.

Unsere Strategen richten damit ihren Ritter-Cameraden ein Denkmal der Anerkennung ans.

Die Stadtanlage besteht aus Altstadt und Neustadt, zwischen beide klemmt sich wie ein Keil das Schlossgebiet ein. Die Bache, ursprünglich ein Neben- flüsschen der Drewenz, füllt Stadt- und Schlossgräben mit Wasser und treibt die im Schlossterrain belegenen Mühlen.

Die Altstadt legt sich mit breiter Basis an das Weichselufer, ihre Hauptstrassenzüge munden hier auf die Landungs- und Stapelplatze. In Mitten der Stadt erhebt sich die massige Pfarrkirche zu St. Johann, und auf einem stattlichen Marktplatz das altehrwürdige Rathhaus. In der Nordwestecke der Stadtmauer liegt die ehemalige Franziskanerkirche zu St. Marien.

[7] Das Schloss hat sich in gleicherweise die Verbindung mit der Weichsel gesichert, schlecht aber ist in dieser Hinsicht die Neustadt weggekommen, sie liegt, wie es sich denn auch in der Geschichte ausprägt, unter Botmässigkeit des Schlosses und der Altstadt. Aus dem Mittelalter hat die Neustadt nur das Gebäude der St. Jakobskirche bewahrt. Das Rathhaus, früh bereits zu einer Kirche umgewandelt, hat vor er. 50 Jahren einem neuen Kirchenbau Platz machen müssen. Das Kloster und die Kirche der Dominikaner, eine Gründung; älter als die Ncustadt selbst, ist um dieselbe Zeit, angeblich wegen Baufälligkeit beseitigt.

Ausser den erhaltenen Bauwerken ergänzen uns eine Reihe alter Zeichnungen das mittelalterliche Stadtbild. Die werthvollste Quelle ist eine Stadtansicht vom Jahre 1581 auf dem Neisserschen Epitaph in der Marienkirche (Taf. I). Im Privatbesitz, jedoch in Photographien zu haben, ist eine Anzahl archäologisch werthvoller Handzeichnungen vorhanden, anscheinend um das Jahr 1700 gefertigt, welche Ansichten der Stadt und einzelner zum Theil jetzt vernichteter Gebäude darstellen.

Zwei in Perspective gezeichnete Stadtpläne von Dahlberg in Puffendort's res gestae Caroli Gustavi geben besonders zuverlässig die alte Stadtbefestigung wieder. Ein noch ausführlicherer Perspectivplan von 1559 ist Zerneckes Thörner Chronik beigegeben. Sehr werthvoll ist endlich ein im Rathsarchiv befindlicher, sorgfältig gefertigter Stadtplan von 1816 (vor der Inangriffnahme der modernen Festungswerke aufgenommen), auf welchem dir mittelalterlichen Baureste besondere Berücksichtigung gefunden haben.

Unter kritischer Benutzung dieser Quellen und mit Berücksichtigung des heutigen Befundes ist der auf Taf. I gegebene und im 3. Abschnitt beschriebene Grundriss rekonstruirt

 


Fig. 6
Siegel der Neustadt


 
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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 09.09.2007