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Hans Maercker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreises Thorn  


Rathausturm mit Copernicusdenkmal

Geschichte

der ländlichen Ortschaften und der drei
kleineren Städte
des

Kreises Thorn

Von
Hans Maercker
1899

Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text
Seite 537/538:

Steinort und Thorner Steinort

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.


Steinort.

[537]Stynorth (1624).

Es ist eine Försterei und ein Forstrevier der Stadt Thorn2).

J. J. 1590 hatte der kulmische Landschöffe Albertus Dorpowski seinen ererbten Kiefernwald Steinort, der früher Sklodzewo gehört hatte, in freundschaftlicher Übereinkunft mit den benachbarten Erbherren von Bolimin abgegrenzt. Die Grenze zog sich, anfangend an den Grenzhügeln von Bolimin und Czarnowo, bis an die Weichsel hinab. Er verkaufte denselben am 5. April 16103) für 1000 poln. fl. dem thorner Bürgermeister Aegidius Lichtfuss. Ferner verkauften am Mittwoch nach St. Agatha 16244) die edlen Friedrich und Georg Lichtfuss dem wohlgeb. Ernestus Krokowski ihre Antheile in Baiersee und Toporzyska, das Prädium Gniazdowo mit der Mühle Dziwak und das Gehölz Steinorth. Am 4. August 1627 wurde aber Friedrich Lichtfuss kraft eines am 20. Juli mit Ernest Krokowski abgeschlossenen Kaufvertrages wieder in die Bona Steinorth eingewiesen. - Wann die Stadt Thorn in den Besitz von Steinort gelangt ist, lässt sich nicht ermitteln. Jedenfalls wurde es im [538] Anschluss an die Höfe Toporzysko und Pensau i. J. 17171) verpachtet und war laut Inventar vom 20. Dec. desselben Jahres von einem Schmied bewohnt, der jährlich zu Martini 30 fl. zinste. J. J. 1726 zinsten 2 Bewohner, darunter ebenfalls ein Schmied, je 30 fl., und i. J. 1736 der Schmied 21 fl., ein Käthner 9 fl.

J. J. 17732) hatte Steinort, welches zu Toprzysko gehörte, 1 Zinshufe und 2 Kathen, welche von 2 Familien mit 8 Personen bewohnt wurden. Der eine "Beiwohner" hatte 20 Mgn., der andere 10 Mgn., und der Zins nach Top. betrug pro Mgn. 1 fl. Scharwerk wurde nicht geleistet. Das Land bestand aus lauter Hütungen und Wiesen, welche 6 Fuder Heu brachten und worauf höchstens 10 Sch. Roggen und ebensoviel Hafer gesät wurden. - Von der scharnauer Grenze bis gegen Gross Bolimin hin war ehedem thorner Kämmereiforst, die aber schon sei geraumer Zeit völlig ausgehauen war. Statt dessen war nur junger Fichtenaufschlag vorhanden, worüber die beiden Einwohner die Aufsicht hatten. Das Terrain wurde auf über 30 Hufen geschätzt.

Nach der preussischen Occupation richtete die Stadtverwaltung mehr Sorgfalt auf den communalen Forstbesitz und theilte denselben in 5 Reviere, deren jedes einen Unterförster erhielt und worunter sich auch Steinort befand. Nach einem i. J. 19043) dem Magistrat vom Oberförster abgestatteten Bericht hatte das steinorter Revier 4005 Mgn. 52 Ruthen und war durchgehends mit Kiefern 3. und 4. Kl. bestanden; etwa 60 Mgn. enthielten Eichen 3. Kl. und waren zu 1/3 gut, zu 2/3 schlecht bestanden. In welcher Qualität die 2 Einsassen, deren Ländereien nicht vermessen waren, dieselben besassen, liess sich bei einer Untersuchung i. J. 17934) nicht bestimmen.

Thorner Steinort.

Es ist ein königliches Etablissement und ist im Gegensatz zu dem "Ostrometzko´er" und zu dem "Boluminer Steinort" (beide im Kulmer Kreise) so benannt.

Es besteht aus 2 Grundstücken von zusammen ca. 150 Mgn. und ist bei der Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse auf dem Kämmerei-Forstrevier Steinort entstanden5).

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  • Seite 537:

  • 2)  Als ehemals adliger Kämmereibesitz muss es adlig gewesen sein; amtlich wird es heute als "königlich" bezeichnet.
    3)  Th. A. 3534.
    4)  Th. A. VIII. 56. Excerpte aus den Schöffenbüchern von Kulmsee.

  • Seite 538:

  • 1)  Th. A. 3538.
    2)  Fr. L.
    3)  Wernicke II. S. 578.
    4)  Th. A. 3519. Directionsprotokoll für das thornsche Territorium.
    5)  Gr.

  • Maercker: Abkürzung der Quellen

 
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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 24.03.2004