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Chronik
der
Kirche zu Gurske.

Von
Dr. A. G. H. Lambeck
Pfarrer der Thorner Niederungs-Ortschaften.
_________________
Thorn, 1850.
Druck und Verlag von Ernst Lambeck.
Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text
Nachweis über die der Gursker Kirche gemachten
    Geschenke mit namentlicher Anführung der Geber.
 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer, z.B.: [23], bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.


[18] Im Jahre 1699 schenkte Frau M a t t h i s  R e i c h  aus Thorn eine Altarbekleidung von rothem Taffet, ein Laken mit Spitzen, ein Handtuch und ein anderes Tuch mit Spitzen.

Anno  1700  zum  Osterfeste  schenkte  die  Predigerfrau   C h r i s t i n e S c h ö n w a l d  geb. K o l l e r  einen weißen Chorrock.

Anno 1700 zum Himmelfahrtsfeste ließ die Predigerfrau M a r i e  P r o c h- n a u  geb. P e t i s c u s  das Altar mit feinem, rothen Tuch neu bekleiden und gab auch die dazu gehörenden Tafeldecken, Tücher und Zierrathe her, ferner ein Handtuch, ein Paar weiße Wachslichte, einen sammtnen Klingebeutel, ein Taufkännchen und zinnerne Schaalen.

Im Jahre 1703 am 5. August wurde in der Kirche unter dem rechten Chor am Altar begraben der schwedische Fähnrich, Herr Baron Gustav von Horn und bei dieser Gelegenheit vom Major  S p e r l i n g  der Kirche zwei zierlich vergoldete Mundflaschen des Verstorbenen, im Werthe von 60 Thalern zum Geschenk gemacht, mit der Bestimmung, dass sie zum Altarwein gebraucht werden sollten.

Anno 1704 verehrte Herr  T h e o p h i l  S c h a d e, ehemaliger Bürgermeister in Schwersenz, eine silberne Oblatendose.

Anno 1704 schenkte Frau J o h a n n a  S o p h i e  H e l d t geb. S a u e r- e s s i g  und deren  Schwester,  des  genannten  Herrn  S c h a d e  Ehefrau, J o h a n n a  E l i s a b e t h  S a u e r e s s i g,  der Kirche einen silbernen Leichnam Christi, munten mit einem silbernen Todtenkopfe an einem schwarzgebeizten Kreuz und dergleichen Postament befestigt, (20 Rtlr. werth.)

A. 1708 zierte Herr  J a c o b  W o l f f,  Schreiber zu Przysiek, das Altar mit eisernem Gitterwerk, welches der Schmiedemeister Zaplau veertigt hat und das 100 Fl. [19] kostete; auch schenkte derselbe zwei grün taffetne Vorhalttücher zum Gebrauch beim Abendmahl.

A. 1709 schenkte Herr  J o h a n n  B a u m g a r t  eine Oblatendose.

A. 1710 ließ Herr  J a k o b  S t a r k,  Bürger und Brauer zu Thorn seinem, zwar zur Pestzeit, aber nicht an der Pest verstorbenen Sohne, der in der Kirche beigesetzt wurde, ein Epitaphium errichten und schenkte der Kirche ein schönes, inwendig vergoldetes Weinkännchen, das ihm 100 Fl. gekostet hatte.

Am 1. Advent des Jahres 1710 schenkten der Kupferschmidt Schütze und dessen Ehefrau E. geb. Stramm, die sich während der Pestzeit in Gurske aufgehalten hatte, einen schönen silbernen, inwendig vergoldeten Kelch.

A. 1711 schenkte Frau  A n n e  S t e r n  zur Anschaffung eines Chorhemdes 2 Dukaten aus Dankbarkeit, daß Gott sie zur Pestzeit gnädig erhalten hatte. In demselben Jahre brachten die Kirchenvorsteher den großen Kelch, der oben am Rande aufgerissen war,  zu dem Goldschmidt  J o h a n n v o n  H a u s e n,  um ihn repariren zu lassen. Der genannte Goldschmidt goß den Kelch nach einer neuen Form um, legte das dazu erforderliche Gold zu und machte der Kirche damit ein Geschenk.

A. 1713 am 14. Oktober verehrte Frau  M a r i e  K a n,  verehelichte Netzel, Mitnachbarin in Pensau der Kirche ein, von ihrer seligen Mutter derselben bestimmtes und von ihrem Vater gewidmetes Altarlaken, mit Seide ausgenäht. -  In demselben Jahre schenkte Frau  J o h a n n a  E l i s a b e t h S c h a d e  geborne  S a u e r e s s i g,  des Herrn  T h e o p h i l u s  S c h a- d e,  Bürgermeister in Strasburg Ehefrau und deren Stieftochter Frau C a t h a- r i n e  K ö n i g  geborne  S c h a d e  ein Umhängetuch um den Taufstein mit seidenen Frangen - kostete 15 Rtlr. - Auch zierte dieselbe das Pulpet auf dem Altare mit einem Tuch, welches mit bunter Seide und mit Gold ausgenäht war.

A. 1716 schenkte Frau A n n e  M a r i e  S c h e l l e n g e r geb. H e l d t  ein Pulpettuch mit, von seidenen, silbernen und goldenen Fäden gestickten, Blumen besetzt.

A. 1716 schenkte Frau  J o h a n n a  S o p h i e  H e l d t  ein von feiner Leinwand mit 3 Finger breiten geknippelten Spitzen besetztes Altarlaken. In demselben Jahre schenkte Frau  D o r o t h e e  R a d d a t z,  Mitnachbarin aus dem Bruch, [20] ein kleines, mit rother und schwarzer Seide ausgenähtes Pulttuch.

A. 1717 am 18. Juli hat  M a r i a n n a  W e i ß  geb.  P r o c h n a u  der Kirche ein Paar messingene Leuchter geschenkt, die 85 Fl. kosten. - Ferner schenkten am Tage der feierlichen Einführung des Predigers Prochnau der Kirche, Frau  R e g i n a  K ü h n  geb.  P i t i s c u s,  2 blaue Blumenkännchen mit gemachten Blumen; - Frau  C h r i s t i n e  W a l t h e r  geb.  T e s k e  ein Tuch aufs Altar;   C o n s t a n t i e  V o g e l s a n g  einen neuen grünen Klingebeutel; Frau  E u p h r o s i n e  T e s m e r   geb.  B l e - d o w  ein ausgenähtes Altartuch nebst einem Paar messingenen Lichtscheeren.

A. 1718 schenkte Herr H.  P r o c h n a u  die Sanduhr für die Kanzel; kostet 8 Fl.  Das gedrehte  Eisenzeug  dazu  fertigte  Schlossermeister  N i c - k e l  und schlug es auf 6 Fl. an; der Maler Marquart vergoldete dasselbe unentgeldlich - rechnete es 3 Fl. A. 1719 ließ Herr H. Prochnau den hölzernen Kranz um das Altar auf der Erde machen.

A. 1718 am 21. August verehrte der Kirche Frau A n n e  S o p h i e  H e l d geb.  S a u e r e s s i g  eine Schlaguhr.

A. 1719 den 3. Juli ließ Herr  J o h a n n  F r i e d r i c h  H a u e n s t e i n  die Sonnenuhr an der Kirche durch Herrn Backstrohm, Professor extraordin. am Thorner Gymnasium, ganz neu machen.

A. 1728 am 30. Oktober schenkte Frau  B a r b a r a  W i c k n i c h  ein mit schwarzen Blumen ausgenähtes Vorstecklaken zum Altar. Am 21. Dezember desselben Jahres schenkte Frau  M a r i e  S c h e e r e r  8 Fl., die zum Ankauf einer Altarbekleidung mit verwandt wurden.

A. 1729 am 30. Juli hat Herr H. Prochnau das Bild auf der Kanzel von Paulus und Apollo anfertigen und am 8. Sonntage nach Trinitatis anschlagen lassen.

A. 1731 schenkte die Schmiedefrau  R o l l  aus Pensau 10 Fl. Ein gewisser  K o t h s  47 Fl.

A. 1736 am 15. Januar schenkte  H i l a r i u s  E w a l d  K r ü g e r,  Arendator des Hofes zu Pensau, zwei rothe Tücher von türkischem Taffet, an das Altar bei der Kommunion zu hängen.

A. 1745 schenkte die Bierbrauer-Wittwe  R u t t i g e r  aus Przysiek ein Paar zinnerne Blumenkannen mit gemachten Blumen. - Sechzig Fl. von verschiedenen Personen geschenkt,[21] wurden angewandt, um 2 Kelche und 2 Patenen umarbeiten zu lasse.

A. 1746 schenkten  J a k o b  L e m k e,  Einsaße in Pensau, und David Ott, Einsaße auf Przelubier Kämpe, zwei silberne, inwendig vergoldete Kelche und zwei Patenen dazu.

Am 20. Mai desselben Jahres verehrte Meister M i c h a e l  E g g e r t, Branntweinbrenner in Przysiek, der Kirche 2 Fl. 15 Gr. - Ferner wurden von einem Ungenannten 140 Fl. geschenkt, mit der Bestimmung, daß sie auf Zierrathe im Innern der Kirche verwandt werden sollten.

A. 1749 schenkte die Wittwe  C a t h a r i n e  F a u s c h  zu Przysiek einen kleinen, silbernen Kelch nebst Patene.

A. 1753 hat ein Kirchenfreund (J.  G.  H u b e) den großen Kelch vom Gürtler machen und vergolden lassen. Er kostet 24 Fl.

A. 1753 den 24. Dezember schenkte  M a t t h i a s  W e i s t o,  Schreiber in Przysiek einen blausammtnen Klingebeutel mit einem metallenen Glöckchen.

A. 1758 ließ  J o h a n n  K r a u s e,  Schreiber in Przysiek, einen Zymbelzug an die Orgel machen. Er kostet 18 Fl

A. 1759 hat die Wittwe  M a r i e  K l a m m a n t  aus Gurske, außer 2 Paar schönen weißen Wachslichtern, zwei zinnerne Blumentöpfe auf das Altar und ein ausgenähtes Pulttuch der Kirche verehrt. - In demselben Jahre schenkte  A b r a h a m  B ö h n k e,  Schulmeister in Gremboczyn, ein Paar zinnerne Leuchter.

A. 1760 schenkte  A d a m  W i d m e y e r,  ein Knecht aus Przysiek der Kirche 18 Fl.; dazu that  A n d r e a s  K r a m p i t z,  Mitnachbar in Schwarzbruch 15 Fl. und von dieser Summe wurde eine silberne Oblatendose gefertigt, die  P e t e r  L a u,  Mitnachbar in Gurske, vergolden ließ.

A. 1760 hat die Wittwe  A n n e  S c h i e m a n n  zu Alt-Thorn bei Uebergabe ihrer Wirthschaft an ihren Schwiegersohn Johann Lemke, aus dankbarem Herzen für Gottes mannigfachen Segen, der Kirche ein neues schönes Chorhemde und ein grünseidenes Pulttuch mit dergleichen Spitzen geschenkt, was zusammen 10 Rtlr. gekostet.

A. 1762 am 18. April hat  H e i n r i c h  L a u,  Mitnachbar auf der Kosiniecer Kämpe, früher Mitnachbar in Alt-Thorn, einen kleinen silbernen, inwendig vergoldeten Kelch geschenkt, der 82 Fl. kostet. - E r n s t  C h r i s - t o p h  H e i s e, [22] Mitnachbar in Pensau schenkte alljährlich ein Paar schöne weiße Wachskerzen.

Um Pfingsten 1843 schenkten die Nachbarn zu Alt-Thorn und Gurske eine schöne Altarbibel.

Im Jahre 1829 legirte der Stadtinspektor  G e r m a n n  aus Culmsee der Gursker Kirche einhundert Thaler für die Grabstelle zwischen den beiden Fenstern am östlichen Giebel.

Im Oktober des Jahres 1845 wurde dem Kirchenvorstande von einer unbekannten Dame aus Thorn eine rothsammtene Kelchdecke mit Silber gestickt für die Gursker Kirche zugesandt.

Ueber dem Haupteingange in der Kirche hängt das von J. Heinrigs kalligraphisch komponirte Vater Unser; dies, so wie zwei andere Kupferstiche unter Rahm und Glas, hat der zu Warschau verstorbene Kaufmann G e o r g e F e h l a u e r  der Gursker Kirche zum Geschenk gemacht.

Ferner besitzt die Kirche zwei werthvolle Oelgemälde auf  Eichenholz, Luther  und  Melanchthon  darstellend,  welche sie vom seligen Pfarrer  L a m - b e c k  erhalten hat.


 
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© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 17.12.2004