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[XVII]
Hier, in Thorn, ging indessen alles noch ganz ruhig zu. Die römischcatholischen Geistlichen besaßen ihre Kirchen noch immer in Frieden. Unterdessen starben die römischen Geistlichen nach und nach aus, und man konnte keine Deutschen römischcatholischen mehr aus Deutschland bekommen. Destomehr aber mehrten sich dadurch die aus Polen in dem hiesigen Dominikaner Kloster zu St. Nicolai. Viele Leute gingen nach andern Oertern zum heil. Abendmahl, und man wartete es unterdeßen nur in Thorn ab, daß es sich hierinnen bald ändern sollte. Inzwischen waren die hier noch befindlichen römischcatholischen Geistlichen auch schon auf bessere Gedanken gekommen, und predigten das Evangelium rein und lauter. Die erstern, die mit der Lutherischen Lehre, ums Jahr 1530, den Anfang machten, waren: Jacob Schwoger, Pfarrer zu St. Johann, und Bartholomäus, ein Minorit zu St. Mariend). Die erste Aenderung machte man mit den Gesängen; man fing an in den Kirchen Luthers deutsche Lieder zu singen, obgleich nur noch ein armseliger Vorrath von Gesängen vorhanden war: denn das erste deutsche Gesangbuch, so 1524 in Wittenberg herausgekommen, bestand nur in 7 Liedern. Schon vorhero hatte man selbst in den evangelischen polnischen Gemeinen angefangen, Luthers Lieder und Polnische Psalmen abwechselnd zu singen.
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Siehe Hartknochs Kirchenhistorie, S.867. |
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